Zahlreiche Besucher sind der Einladung der Dorfgemeinschaft Walleshausen gefolgt und sind am 22.01.2016 in der alten Schule gekommen, um den Vortrag von Frau Felicitas Erhard über den Lechrainischen Dialekt zu hören.
Der Lechrain umfasst das Gebiet zwischen Lech, Amper, Ammersee und Ammer und bildet die westliche Grenze Oberbayerns zu Schwaben. Somit liegt er nicht nur zwischen zwei politisch abgegrenzten Regierungsbezirken, sondern auch zwischen zwei sprachlich unterschiedlichen Dialektgebieten.
Bei der Zuweisung des Lechrainer Dialekts zu einer seiner benachbarten Dialektgruppen ‑ Schwäbisch oder Bairisch ‑ herrscht Uneinigkeit: von ihren östlichen Nachbarn, den Bayern, werden die Lechrainer meist als Schwom („Schwaben“) bezeichnet, für die Nachbarn im Westen gehören sie aber zu den Boira („Bayern“). Außenstehende, die nur wenig Erfahrungen mit Dialekten haben, halten Lechrainer manchmal sogar für Tiroler, da ihnen die kehlige Ausprache der k-Laute auffällt.
In diesem Vortag wurde der Frage nachgegangen, ob es sich bei dem Lechrainer Dialekt nun um einen schwäbischen, einen bairischen, um eine Mischung beider, oder eben doch einen ganz eigenen Dialekt handelt. Dazu wurden ausgewählte Beispiele aus der Laut- und Formenlehre sowie aus dem Wortschatz herangeführt. Schließlich wurde die Herkunft dieses Dialekts sowie dessen Verhältnis zur hochdeutschen Standardsprache angesprochen.